Dritte Runde am 19.11.2017 gegen Hersfeld: 6 - 2
Am vergangenen Sonntag feierte die erste Mannschaft einen 6:2 Pflichtsieg über die Schachfreunde aus Bad Hersfeld. Dabei fuhr kein Spieler ohne leere Taschen nach Hause. Naja, fast. Denn an Brett eins musste sich Spitzenspieler Alexander Krastev mit einem kampflosen Punkt begnügen, da sein Gegner kurzfristig abgesagt hatte. So gingen wir mit einer 1:0-Führung in die Begegnung. An Brett 6 durfte sich Christopher Ottway über ein Schwarzremis freuen. In einer geschlossenen Stellung unternahm sein nominell schwächerer Gegenpart einige Angriffsversuche und schaffte es bald, Ottways Figuren hinter dessen Bauern zu immobilisieren. Jedoch fehlte dem Weißen der Mut, mehr aus der Position zu machen und er nahm Ottways Remisangebot an. Kurz darauf ging das Duell der Mannschaftsführer an Brett 3 sieglos zu Ende. Philipp Risius kam mit Weiß ohne Vorteil aus der Eröffnung. Nachdem die Damen abgetauscht waren, ergab sich für seinen Gegenpart die Möglichkeit, einen Bauern zu gewinnen, wobei jedoch die Stellung geöffnet und Risius das Läuferpaar erhalten hätte. Stattdessen wählte der Gegner eine sehr zahme Abwicklung in ein Endspiel mit Türmen und ungleichfarbigen Läufern. Da die Bauernstruktur geschlossen blieb, musste Risius seine Gewinnversuche mittels Königsmarsch bald einstellen. An Brett 4 konnte sich Frank Roeberg über einen Schwarzsieg freuen. In der Englischen Eröffnung ging Weiß aggressiv vor und drang mit einem Springer in die schwarze Stellung ein. Dieser vergaloppierte sich jedoch und fand den Rückweg nicht mehr. Nach einer unorthodoxen Entwicklung des Damenturms nach a5 waren das Schicksal des Springers und damit der Sieg Roebergs besiegelt. An Brett 7 konnte Franziska Liez - ebenfalls nach einem gewagten Figurenmanöver des Gegners - taktische Drohungen aufstellen. Der Gegner opferte, um die Wasser zu trüben, die Dame, erhielt jedoch nach einigen Verwicklungen nicht einmal das angestrebte Paar Turm + Läufer dafür. Den technisch einfachen Gewinn ließ er sich nicht mehr zeigen. Somit stand es 4:1 für Biebertal, mit noch drei laufenden Partien. Ganz unter Dach und Fach gebracht war der Sieg jedoch noch nicht, denn an den übrigen drei Brettern war die Lage etwas verzwickt.
An Brett 8 hatte Ersatzspieler Ulrich Zalewski zwar einen Springer gegen zwei Bauern gewinnen können, wickelte dann aber ungünstig ins Endspiel ab, wobei der Springer gegen zwei verbundene Freibauern verblieb, die schnell vorrückten. So geriet Ulrich sogar noch in Verlustgefahr. An Brett 2 war Andreas Barth nach einer fragwürdigen Eröffnungsbehandlung in Zeitnot geraten und stellte erst einen Bauern ein, dann gewann sein Gegner im Endspiel mit beiderseitig T+L (gleichfarbig) einen weiteren Bauern. Dies waren bald die letzten verbliebenen Bauern. Mit dieser Situation konfrontiert, erwog Alexander Lähnwitz an Brett 5, sich mit einem Mannschaftdienlichen Remis zufriedenzugeben. Er hatte im Franzosen durch einen Damenausfall einen Bauern gewinnen können und war in einem Endspiel Läufer gegen Springer mit viel Raumvorteil gelandet. Die einzige Möglichkeit, den Mehrbauern zu verwerten, bestand jedoch in einem riskanten Bauerndurchbruch, der auch dem Gegner einen Freibauern verschaffen würde. Nach viel Berechnung entschied sich Lähnwitz für die Taube in der Hand, denn der Bauerndurchbruch gelang problemlos und Lähnwitz verwandelte zum 5:1. Kurz darauf konnte auch Zalewski durch einen Spagat seines Springers das Endspiel halten, und nachdem an Brett 2 Barths Gegner die Bauern voreilig vorgezogen hatte, war auch dort kein Weiterkommen und die Partie endete ebenfalls remis.
Mit 6:2 und ohne Niederlage konnten wir uns in Bad Hersfeld am Ende deutlich durchsetzen und zwei weitere Mannschaftspunkte einfahren. Das bedeutet für uns erst einmal Tabellenplatz 3. Weiter geht es am 03.12. zu Hause gegen den SK Gründau.