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U14 DVM 2017

Zwischen den Jahren (2017) starteten die Biebertaler Schachfreunde wieder mit einer U14 Mannschaft bei der Deutschen Vereinsmeisterschaft (DVM) in Verden/Aller. Auf der Setzliste, wie üblich anhand der durchschnittlichen DWZ-Spielstärke der ersten vier Spieler ermittelt, befanden wir uns im Mittelfeld. Am Ende hatte die Setzliste in etwa Recht behalten, auch wenn es zwischenzeitlich ganz anders aussah. Das Team (bestehend aus Alexander Krastev, Kiyan Engert, Jonathan Grunwald, Julia Peschel und Adrian Röhm) hat wacker gekämpft und einen verdienten neunten Platz errungen.

Nachdem wir in der ersten Runde als besser gesetztes Team einen mit 3,5:0,5 recht klaren Sieg gegen den Tübinger Verein SK Bebenhausen einfahren konnten, wartete mit Mattnetz Berlin gleich ein harter Brocken in der zweiten Runde. Obwohl sich Mattnetz Berlin erst vor wenigen Jahren als Zusammenschluss zweier Vereine bildete, waren außerdem mit Empor Berlin und "Weisse Dame" noch zwei weitere Berliner Vereine am Start. In einem knappen Mannschaftskampf konnten wir uns vor allem dank des etwas überraschenden Sieges von Kiyan, gegen das Jungtalent Bao Anh Le Bui, mit 2,5:1,5 durchsetzen. Eigentlich rechneten wir nun mit einem Los gegen eine der beiden überragenden Mannschaften an der Spitze der Setzliste, aber dazu kam es nicht, denn zu wenige Vereine hatten 4 Mannschaftspunkte und die Favoriten wurden gegeneinander gelost. So kam König Plauen, ein Verein nahe der Tschechischen Grenze, an unseren Tisch. Der Wettkampf startete sehr gut. Zur Halbzeit sah es an keinem der Bretter nach einer Niederlage aus, eher wäre ein deutlicher Sieg wahrscheinlich gewesen. Leider führten einige Ungenauigkeiten zur ersten Niederlage. Zunächst lief Adrian trotz eroberter Qualität in einen Konter. Obwohl Alex zwischenzeitlich den Ausgleich schaffte, konnte Kiyan seine gute Stellung nicht nutzen und lernte ebenfalls die Konterqualitäten seines Gegners kennen. Die Ausgleichschance vergab zu guter Letzt Jonathan, der zwar nach einem Einsteller zurückkam, aber aufgrund von Zeit- und Ideenmangel in einer gewonnenen Endspielstellung Remis bot. Nach dieser ärgerlichen Niederlage ging es nur beschwerlich weiter. Der nächste Kontrahent hieß München Ost, ein sehr unangenehmer Gegner, der an den ersten drei Brettern sehr starke Spieler und auch am letzten Brett ein Jungtalent aufbieten konnte. Auch hier war es letztlich wieder Alex und Kiyan zu verdanken, dass ein Remis erreicht wurde, denn Jonathan und Julia blieben diesmal chancenlos. Danach wurde uns Essen Katernberg zugelost. Die Jugend des ehemaligen Bundesligisten machte uns das Leben richtig schwer. Alex und Adrian konnten ihre Partien gewinnen, während Kiyan bei beiderseitigem Angriff das Glück auf seiner Seite hatte, da der Gegner in Zeitnot ein einzügiges Matt übersah. Durch diesen Mannschaftssieg hatten wir mit Platz 4 eine hervorragende Ausgangsposition für die letzten beiden Runden. Allerdings kam jetzt der erste Favorit Porz an unseren Tisch. Bei einem Sieg gäbe es das Finale gegen den zweiten Favoriten aus Halle. Wir waren gut eingestellt und alle Eröffnungen liefen so, wie wir uns das vorstellt hatten. Uns gelang es in der Tat, gegen den besten Gegner das beste Schach zu spielen. Der gegnerische Betreuer war schon ziemlich nervös, als es zwischenzeitlich sehr gut für uns aussah. Bei Alex, Julia und Adrian zeichneten sich Remisen ab, während Kiyan gegen seinen wesentlich stärker eingestuften Gegner Luca Suvorov eine optimale Stellung erringen konnte. Wie so oft beim Schach kippten dann einige Partien zugunsten der stärkeren Spieler. Zuerst verlor Julia den Faden, büßte einen Bauern und später die Partie ein. Adrian verpasste ein vorteilhaftes Turm/Läuferendspiel und verlor schließlich ein remiswürdiges Turmendspiel. Enttäuscht darüber nach klarer Gewinnstellung nur einen halben Punkt erreichen zu können, übersah Kiyan eine unscheinbare Möglichkeit seines Gegners und verlor sogar den vollen Punkt. Am Ende stand ein (unverdientes) 0,5:3,5 – der Stimmungsdämpfer des Turniers. Die Auslosung der letzten Runde, es kam der andere Favorit aus Halle, führte auch nicht dazu, dass sich die Stimmung aufhellte und der Mannschaftskampf endete mit einer verdienten 1:3 Niederlage. Nur Alex konnte seinem Gegner Paroli bieten. Wie in den Jahren zuvor konnten wir insgesamt ein sehr gutes Turnier spielen, dass am Ende mit Platz 9 etwas ernüchternd ausfiel. Die Auslosung bescherte uns wieder einmal die stärksten Gegner am Turnierende, was beim Schweizer System bekanntermaßen ein Nachteil ist. Vor allem Alex hat ein überragendes Turnier gespielt. Mit 6,5/7 Punkten hat er als einziger unserer Spieler in jeder Runde mitgewirkt, dabei keine Partie verloren und als Mannschaftsführer Verantwortung übernommen. An Brett 2 konnte Kiyan das beste Turnierergebnis seiner Karriere einfahren. Er musste fast ausnahmslos gegen DWZ-stärkere Gegner antreten und holte dabei die Hälfte der Punkte. Für Jonathan, Julia und Adrian stellte sich die hohe Punkteausbeute der ersten beiden Bretter als zu große Bürde dar, denn dies bescherte uns auch an den hinteren Brettern sehr gute Gegner. Hier mussten wir mit insgesamt 4,5/15 möglichen Punkten federn lassen. Besonders hervorzuheben ist aber der tolle Zusammenhalt im Team und die Tatsache, dass wir in dieser Altersklasse wieder einmal mit den stärkten Vereinen Deutschlands mithalten konnten.


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